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Lingualtechnik Kosten – relevante Informationen rund um die Behandlung

Lingual geht auf den lateinischen Begriff «lingua» zurück und bedeutet etwa so viel wie «der Zunge zugewandt» oder «zungenseitig». Bei dieser Korrektur von Zahnfehlstellungen werden Brackets und Draht auf der Innenseite der Zähne befestigt. Diese Behandlungsform ist in der Kieferorthopädie mittlerweile äußerst beliebt und es lassen sich einfache bis schwere Gebissfehlstellungen damit korrigieren. Es sind nicht nur Kinder und Jugendliche, welche auf diese Technik zurückgreifen. Nach außen hin ist die Zahnspange nahezu unsichtbar. Das macht sie auch für Erwachsene interessant, welche für ihren beruflichen und persönlichen Alltag eine diskrete Lösung für die kieferorthopädische Behandlung vorziehen.

Für den Kieferorthopäden stellt die Lingualtechnik im Vergleich zu anderen Zahnspangen jedoch eine erhöhte apparative, zeitliche und auch technische Anforderung dar. Das macht sich auch für den Patienten im Faktor Zeit sowie in den Kosten deutlich bemerkbar.

Der Ursprung der Technik

Die erste Behandlung mit Lingualtechnik erfolgte Ende der 70er Jahre in Amerika. Ein Kieferorthopäde unternahm den Versuch, herkömmliche Brackets auf die Innenseite der Zähne zu kleben. Bei der Positionierung des Drahtes gab es aufgrund der unterschiedlichen Zahnstärken enorme Probleme. Die ersten Lingualbrackets wurden 1976 hergestellt.

Ungefähr ab Mitte der 1980er Jahre hatte sich das System weltweit etabliert und tausende von Kieferorthopäden behandelten ihre Patienten mit der neuen Methode. Es kam jedoch immer wieder zu Komplikationen, welche eine Nachbehandlung notwendig machten. Generation 7 der Brackets wurde etwa 1990 vorgestellt. Seitdem wird die Lingualtechnik stetig weiterentwickelt und verbessert, was sich positiv auf die Therapie und den Behandlungserfolg auswirken. Auch Probleme, welche eine Nachbehandlung mit anderen kieferorthopädischen Maßnahmen notwendig machen, gehören schon lange der Vergangenheit an.

Lingual- und Multibandtechnik: Wo ist der Unterschied?

Eines ist bei beiden Zahnspangen gleich: Mithilfe von Brackets und Metallbögen werden Zahnfehlstellungen korrigiert. Die Geschwindigkeit und Effizienz sind bei beiden Methoden annähernd gleich. Der Unterschied liegt in der Befestigung und der damit verbundenen Ästhetik. Herkömmliche Zahnspangen werden auf der Vorderseite der Zähne angebracht und sind somit nach außen hin sichtbar. Die Materialien der Lingualtechnik befinden sich auf der Zahnrückseite und sind nahezu unsichtbar für Mitmenschen. Das kommt vor allem Erwachsenen entgegen, welche sich eine diskrete Zahnkorrektur wünschen. Der Aufwand während der Behandlung ist hier allerdings höher. Das gilt für die Produktion und dem Anbringen der Brackets ebenso wie beim Wechsel der Bögen. Für den Patienten ist lediglich die Reinigung und Pflege des Systems aufwendiger. In diesem Artikel erfährst du mehr über die Zahnspangen-Kosten für Erwachsene.

Vorteile des innenliegenden Zahnkorrektur-Systems

  • Die linguale Positionierung von Brackets und Draht werden bevorzugt aufgrund des ästhetischen Aspekts ausgewählt. Dieser Vorzug ist ein wichtiges Entscheidungskriterium gerade für berufstätige Erwachsene. Die festsitzende Apparatur ist von vorne kaum zu sehen.
  • Auch der psychologisch bedeutsame Effekt durch die «unsichtbare» Zahnspange ist nicht von der Hand zu weisen.
  • Behandlungsfortschritte sind durch die Positionierung der Spange besser und schneller erkennbar.
  • Auf der Zungenseite werden Brackets und auch die Bögen permanent von Speichel umspült. Diese Tatsache sowie die Aktivität mit der Zunge reinigen die Apparatur dauernd. Speisereste und Beläge können sich schwerer absetzen. Das Zahnfleisch wirkt insgesamt gesünder, auch wenn die Mundhygiene im Durchschnitt nur mäßig ausfallen sollte.
  • Eine wissenschaftlich durchgeführte Studie belegt, dass Lingualtechnik zu weniger Entkalkungen der Zähne führt.

Nachteile

  • Die Eingewöhnungszeit fällt bei einigen empfindlichen Patienten mit der innenliegenden Zahnspange länger aus.
  • In der ersten Zeit können Probleme beim Sprechen und Essen auftreten. Dies legt sich spätestens nach einigen Wochen wieder.
  • Irritationen der Zunge sind in der Eingewöhnungsphase keine Seltenheit.
  • Die Behandlungszeit pro Sitzung in der ärztlichen Praxis fällt aufgrund der Positionierung der Brackets länger aus. Im Schnitt kann man mit 60 bis 90 Minuten rechnen.
  • Wie bei anderen Zahnspangen auch sollte man während der Zahnkorrektur bestimmte Speisen meiden. Dazu gehören beispielsweise Kaugummi und Nüsse.

Was es bei der Mundhygiene zu beachten gilt

Auch bei der lingualen Zahnspange kann der Patient selbst zum Behandlungserfolg beitragen. Ein wichtiger Faktor ist die Hygiene der Zähne. Grundsätzlich sollte man mehrmals pro Tag, besonders nach dem Essen, den Mund etwa 30 Sekunden lang mit einer fluoridhaltigen Mundspüllösung spülen. Noch besser wäre selbstverständlich der Griff zur Zahnbürste, wobei das besonders im Arbeit- oder Schulalltag schwierig zu bewerkstelligen ist.

Neben einer elektrischen bzw. normalen Handzahnbürste gehören Interdentalbürstchen zum wichtigsten Reinigungsutensil von Spangenträgern. Mit diesen können Zahnzwischenräume und Brackets gleichermaßen von Verschmutzungen und Resten befreit werden. Eine professionelle Zahnreinigung in regelmäßigen Abständen sowie der Kontrollbesuch beim Zahnarzt sind ebenfalls empfehlenswert und fördern die Gesundheit des eigenen Gebisses.

Wie hoch sind die Kosten für eine unsichtbare Zahnspange?

Vor Beginn der kieferorthopädischen Behandlung erfolgt zuerst die Einstufung in die Indikationsgruppe. In der Schweiz erstreckt sich der Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse nur auf medizinisch notwendige Maßnahmen in ihrer günstigsten Form. Innenseitige Brackets und Bögen fallen nicht darunter. Ihre Fertigung und das Anbringen sind mit enormen Mehraufwand für Labor und Kieferorthopäden verbunden. Dementsprechend hoch fällt auch die finanzielle Selbstbeteiligung für diese kieferorthopädische Maßnahme aus.

Vor allem Patienten über 18 Jahren müssen, wenn die Behandlung keiner medizinischen Notwendigkeit unterliegt, die Kosten nahezu komplett aus eigener Tasche zahlen.

Ob eine private Krankenversicherung oder Zahnzusatzversicherung den finanziellen Aufwand für die linguale Spange übernimmt, ist abhängig von den Vertragsdetails und muss spezifisch geregelt sein. Genauere Informationen kann man direkt in der Police des jeweiligen Versicherungsträgers nachlesen oder beim persönlichen Versicherungsvertreter in Erfahrung bringen.

Wie lange dauert die Behandlung?

Wie lange die Behandlung dauert, ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie beispielsweise der Schwere der Zahnfehlstellung. So kann sich der gesamte Prozess zwischen wenigen Monaten auf bis zu 4 Jahren erstrecken. Auch mit dem Entfernen der Spange ist die Behandlung noch nicht abgeschlossen. Ein spezieller Retainer hilft dabei, die Zähne dauerhaft in ihrer neuen Position zu stabilisieren und eine Rückstellung zu verhindern. Die Retentionsphase zählt jedoch nicht zur Behandlungszeit und muss extra mit einkalkuliert werden.

Dr. med. dent. Barbara Scheiner

Dr. med. dent. Barbara Scheiner, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie (CH) hat ihre Promotion im Jahr 2013 erfolgreich in Zürich absolviert. Sie hat sich damit ihren langjährigen Traum erfüllt. Durch die universitäre Fachzahnarztausbildung ebenfalls in Zürich spezialisierte sie sich als Kieferorthopädin und ist seit  2017 nach erfolgreich bestandener Prüfung als “Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Schweiz” zertifiziert. 

Seit dem Jahr 2018 ist sie Inhaberin der Praxis We Love Smiles Kieferorthopädie Zürich AG. Ihr Wissen wendet sie in ihrer Schweizer Praxis erfolgreich und mit großer Hingabe an. Ihr Fachgebiet sind Zahnstellungskorrekturen bei  Kindern und Erwachsenen. 

Kundenzufriedenheit und Professionalität stehen dabei immer an erster Stelle. Sie geht dabei äußerst behutsam und schonend vor, sodass sich auch die kleinsten Patienten wohl bei ihr fühlen.