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5 Infos zum Thema Kinder und Kieferorthopädie

Einer Studie zufolge werden im Alter zwischen 13 und 14 Jahren 50,8 % der Jungen und 55 % Mädchen kieferorthopädisch behandelt und tragen eine lose oder feste Zahnspange. Doch ab wann ist der optimale Zeitpunkt, um mit dem eigenen Kind den Kieferorthopäden aufzusuchen? Und welche Zahnfehlstellung macht eine Therapie notwendig? Im folgenden Artikeln haben wir einige Fakten über das Thema zusammengefasst:

1. Das optimale Alter für die Behandlung

Die Frühbehandlung des Milchzahngebisses ist nur dann ratsam, wenn absehbar ist, dass der Beginn der Therapie zu einem späteren Zeitpunkt wesentlich aufwendiger und langwieriger wäre. Häufig ist es der Zahnarzt, welcher im Rahmen eines Kontrolltermins zu einer kieferorthopädische Massnahme rät und den jungen Patienten an den Kieferorthopäden überweist. Je jünger das Kind, desto effektiver und schneller ist die Behandlung. Nur in der Wachstumsphase ist es möglich, Fehlstellungen des Kiefers ohne Operation zu korrigieren.

Experten vertreten die Meinung, dass ein Termin in der kieferorthopädischen Praxis erst in einem Alter von 4 und 7 Jahren ratsam ist. Sofern vorher keine Auffälligkeiten bestehen. Ab diesem Zeitpunkt sind regelmäßige Kontrollbesuche empfehlenswert.

Sofern kein Härtefall vorliegt, wird mit einer altersgerechten Zahnstellungskorrektur erst begonnen, wenn ein Großteil der bleibenden Seiten- und Eckzähne durchbrechen. Üblicherweise sind die Kinder dafür zwischen 9 und 12 Jahre alt.

2. Wann eine kieferorthopädische Therapie sinnvoll ist

Zahnfehlstellungen sind nicht nur ein störender ästhetischer Faktor, sondern können auch medizinische Probleme verursachen. Wie beispielsweise die kindliche Sprachentwicklung beeinträchtigen. Wenn die Zunge beispielsweise nicht genügend Platz im Mundraum hat und beim Kauen und Sprechen permanent gegen die Zähne stößt. Die möglichen Ursachen können Kieferverformungen, falsche Zahnstellungen oder auch Lispeln sein.

Weitere Gründe, bei welchen eine kieferorthopädische Massnahme angebracht ist:

  • ein tiefer Biss, bei dem die oberen Zähne zu weit die unteren Zähne überdecken
  • vorstehender Unterkiefer
  • ein Engstand der Zähne
  • wenn der Oberkiefer schmaler als der Unterkiefer ist (Kreuzbiss)
  • ein oder mehrere Zähne fehlen
  • offener Biss

Die Fehlstellungen werden seit Beginn des 21. Jahrhunderts in folgende Schweregrade eingeteilt:

KIG 1: Leichte Fehlstellung zwischen 1 – 3 mm. Eine Korrektur erfolgt hier nur aus ästhetischen Gründen
KIG 2: Geringe Fehlstellung, welche zwischen 1 – 6 mm liegt. Behandlung ist medizinisch ratsam.
KIG 3: Ausgeprägte Fehlstellungen zwischen 2 – 5 mm. Medizinisch notwendige Behandlung.
KIG 4: Stark ausgeprägte Fehlstellung zwischen 3 – 9 mm. Behandlungsbedürftig
KIG 5: Extrem ausgeprägte Fehlstellung über 9 m. Dringend behandlungsbedürftig.

Nur bei medizinisch notwendigen Therapien übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung die Behandlungskosten für Minderjährige. Ab dem 18. Lebensjahr muss der Patient dies aus eigener Tasche bezahlen.

3. Die Möglichkeiten der Zahnkorrektur

Verschiedene Spangen stehen zur Verfügung, um die Fehlstellung von Zähnen und Kiefern zu korrigieren.

Ein Überblick:

  • Lückenhalter: Dieser wird bei einem frühen Milchzahnverlust eingesetzt, um Platz für die nachfolgenden, bleibenden Zähne zu erhalten.
  • Stabilisierungsspange: Der Kieferorthopäde verordnet diese nach Abschluss der Korrektur, um die aktuelle Position des Gebisses zu erhalten.
  • Herausnehmbare Zahnspange: Kommt überwiegend zu Beginn der Behandlung zum Einsatz, wenn noch viele Milchzähne vorhanden sind.
  • Feste Zahnspange: Die klassische Zahnspange, wo die Brackets direkt auf der Vorderseite der Zähne angebracht und mittels Drahtbögen miteinander verbunden werden.
  • Unsichtbare Zahnspangen: Bei der lingualen Technik werden die Brackets inklusive Drahtbögen auf der Rückseite der Zähne befestigt oder aber es kommt eine transparente, herausnehmbare Aligner-Schiene zum Einsatz. Meist liegen ästhetische Gründe als Verwendungsgrund vor. Die Invisalign-Methode liegt bei Teenagern besonders im Trend.

4. Tragedauer der Zahnspange

Die Dauer der Therapie ist individuell und von verschiedenen Faktoren, wie etwa dem Grad der Fehlstellung und die Mitarbeit des Patienten ab. Gibt es Defizite beim regelmäßigen Tragen (bei herausnehmbaren Spangen) oder in der Hygiene vor, kann sich die Behandlungszeit erheblich verlängern. Im Durchschnitt dauert die Korrektur der Zähne rund 3 Jahre.

5. Mitwirkpflicht der kleinen Patienten

Die richtige Reinigung und Pflege der Zahnspange trägt essenziell zur optimalen Zahngesundheit und dem Erfolg der Behandlung bei. Wird die Hygiene vernachlässigt, kann sich der Zeitraum der Therapie verlängern. Beispielsweise dadurch, weil aufgrund einer zahnärztlichen Plaque-Beseitigung die Zahnspange zeitweilig aus dem Mund entfernt werden muss.

Tipps zur richtigen Zahnpflege:

  • Den Mund mehrmals am Tag kräftig mit Wasser ausspülen, um hängengebliebene Essensrest aus der Spange zu entfernen.
  • Regelmäßig Zähne putzen.
  • Herausnehmbare Spangen zusätzlich reinigen.
  • An schwer zugänglichen Stellen Interdentalbürsten verwenden.
  • An und um die Brackets herum besonders intensiv reinigen.

Dr. med. dent. Barbara Scheiner

Dr. med. dent. Barbara Scheiner, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie (CH) hat ihre Promotion im Jahr 2013 erfolgreich in Zürich absolviert. Sie hat sich damit ihren langjährigen Traum erfüllt. Durch die universitäre Fachzahnarztausbildung ebenfalls in Zürich spezialisierte sie sich als Kieferorthopädin und ist seit  2017 nach erfolgreich bestandener Prüfung als “Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Schweiz” zertifiziert. 

Seit dem Jahr 2018 ist sie Inhaberin der Praxis We Love Smiles Kieferorthopädie Zürich AG. Ihr Wissen wendet sie in ihrer Schweizer Praxis erfolgreich und mit großer Hingabe an. Ihr Fachgebiet sind Zahnstellungskorrekturen bei  Kindern und Erwachsenen. 

Kundenzufriedenheit und Professionalität stehen dabei immer an erster Stelle. Sie geht dabei äußerst behutsam und schonend vor, sodass sich auch die kleinsten Patienten wohl bei ihr fühlen.