zaehnepressen bild 1

Zähnepressen – Folgen für Deine Gesundheit

Viele Menschen knirschen mit den Zähnen. Meistens bleibt dies jedoch über einen langen Zeitraum unbemerkt. Experten bezeichnen diesen Zustand auch als Bruxismus.

Durch das Knirschen mit den Zähnen wird der Kaumuskel angespannt wobei die Kieferhälften stark aufeinander pressen. Wusstest Du, dass hierbei ein Druck von bis zu 480 Kilogramm pro Quadratzentimeter entstehen kann? Dies ist mehr als das Zehnfache des normalen Drucks, der beim Kauen entsteht. Beim Zähneknirschen wird der hohe Kaudruck jedoch meist nur über kurze Zeit aufgebaut. Er wirkt demnach nur kurzfristig auf die Zähne ein.

Dennoch kann Zähneknirschen ernsthafte Folgen für Deine Zahngesundheit haben. Im Folgenden kannst Du mehr über die Ursachen und Folgen nachlesen.

Hängen Stress und Bruxismus zusammen?

Experten sind sich inzwischen einig, dass Bruxismus und Stress nah zusammen hängen. Meist pressen Menschen insbesondere in stressigen Alltagssituationen die Zähne zusammen. Oftmals wird dann in der Situation ausgeharrt, bis die unangenehme Zeit vorbei ist.

Stress und Bruxismus hängen deshalb nah zusammen. Unzufriedenheit trägt ebenfalls dazu bei, dass Menschen die Zähne zusammen pressen.

Die Folgen von Zähneknirschen

Durch den großen Kaudruck, der während des Zähneknirschens aufgebracht wird können massive Folgen für Deine Zahngesundheit entstehen. Dieser Druck wirkt sich nicht nur negativ auf die Zähne, sondern auch auf den Ober- und Unterkiefer aus.

Dabei wird der Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen. Mediziner sprechen in diesem Fall von einer Abrasion. Insbesondere, wenn der Bruxismus unbehandelt bleibt, kann der Zahnschmelz mit der Zeit immer weiter abgebaut werden. Dabei handelt es sich um die schützende Hülle, die um die Nervenbahnen liegt. Wird der Zahnschmelz auf Dauer abgenutzt, können die Nervenbahnen freigelegt werden.

Es kann demnach zu schwerwiegenden Schäden an den Zähnen kommen. Diese können bis hin zum Zahnverlust führen. Betroffene leiden außerdem oftmals an Begleiterscheinungen wie Gesichts- oder Kopfschmerzen, Rückenschmerzen und Verspannungen.

Dadurch, dass Bruxismus oftmals durch stressige Situationen ausgelöst wird, hat Dein Körper zudem noch mit den Folgen des Stresses zu kämpfen. Durch die Ausschüttung von Stresshormonen steigt der Blutdruck in Deinem Körper an. Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck hat nicht nur viele gesundheitliche Folgen, sondern versetzt Deinen Körper zudem in einen permanenten Wachzustand. Nicht nur Du, sondern Dein gesamter Organismus stehen demnach förmlich unter Strom.

Evolutionär wurde das Stresshormon vor allem in lebensbedrohlichen Situationen ausgeschüttet. Heutzutage sind jedoch nur noch die wenigsten stressigen Situationen lebensbedrohlich. Der Körper ordnet das Hormon dennoch nach wie vor in diese Richtung ein. Er versucht den Stress auf natürliche Art und Weise zu bekämpfen beziehungsweise auszugleichen. Es ist deshalb nicht verwunderlich, dass etwa 30 % der deutschen Bevölkerung mit den Zähnen knirschen. Insbesondere Menschen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr sind von Bruxismus betroffen.

Die Ursachen

Experten sind der Meinung, dass Stress die Hauptursache für Bruxismus ist. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Stress im Berufsalltag oder im Privatleben ausgelöst wird. Viele Menschen beißen deshalb in stressigen Phasen im Leben oftmals die Zähne zusammen und sitzen die Situation aus bis Besserung in Sicht ist.

Grundsätzlich ist Stress eine logische Reaktion des Körpers auf sein Umfeld. Es handelt sich dabei auch um eine Art Schutzmechanismus. Dein Körper signalisiert Dir damit, dass Du langsamer machen musst. Stress wird in allen möglichen Situationen ausgelöst, die eine Gefahrensituation für Deinen Körper darstellen. Sobald Dein Körper auf die psychische Belastung reagiert, schüttet er Stresshormone aus. Diese sind immer gleich und unabhängig von der Ursache.

Was tun bei Zähnepressen?

Bruxismus kann in allen Altersklassen auftreten. Selbst Kinder und Babys können bereits daran erkranken. Betroffene Kinder knirschen meist schon im Alter von etwa 10 Monaten mit den Zähnen. Im Kindesalter stellt Bruxismus allerdings noch keinen Grund zur Sorge dar. Meist verschwindet das Zähneknirschen mit dem Ausfallen der Milchzähne wieder.

Wenn ein Schulkind die Zähne aufeinander presst, handelt es sich hierbei wahrscheinlich um eine Stressreaktion des Körpers. Der schulische Druck kann Bruxismus bei Kindern auslösen. Viele Kinder kauen zusätzlich an ihren Nägeln oder Stiften.

Oftmals passiert das Aufeinander reiben in der Nacht. Das bedeutet, es bleibt in vielen Fällen lange unbemerkt und wird erst dann entdeckt, wenn bereits die ersten Beschwerden infolgedessen auftreten. Bei Menschen, die an besonders viel Stress leiden, kann sich das Pressen auch während des Tages bemerkbar machen. Meist wird es dennoch erst durch die Folgebeschwerden wahrgenommen.

Aber was kannst Du tun, wenn Du realisiert hast, dass Du immer wieder mit Deinen Zähnen knirschst? Es gibt inzwischen viele unterschiedliche Methoden dem Stress und damit dem Bruxismus entgegenzuwirken. Achte gezielt auf ausreichend Pausen während Deines stressigen Alltags. Gönne Dir immer wieder Möglichkeiten um auch während der Arbeit oder im stressigen privaten Umfeld abschalten und durchschnaufen zu können.

zaehnepressen bild 2

Die Pausen kannst Du ganz nach Deinem Belieben gestalten. Gehe zum Beispiel spazieren oder entspanne in einer heißen Badewanne. Eine Massage kann bei stressbedingtem Bruxismus ebenfalls wahre Wunder bewirken. Grundsätzlich gilt, dass alles was Dir guttut und Dich entspannt, erlaubt ist. Deine Beschwerden können durch gezielte Entspannungsübungen gelindert und langfristig sogar vorgebeugt werden.

Beobachte Dich selbst. Setze Dir kleine Erinnungs-Punkte. Jedes Mal, wenn Du zum Beispiel auf Dein Handy schaust, kannst Du diesen Moment nutzen, um Deine Zähne zu kontrollieren. Ist Dein Kiefer locker oder beißt Du fest zu? Wenn Du Dich dabei erwischst, dass Du den Ober- und Unterkiefer gerade fest aufeinander presst lockere Deinen Kiefer und gönne Dir eine Entspannungspause.

Fazit

Suche Deinen Zahnarzt auf, wenn Du Dich immer wieder dabei ertappst wie Du die Zähne aufeinander presst. Er kann Dir mit unterschiedlichen Therapieansätzen helfen den Bruxismus zu beheben. Gleiches gilt, wenn Du den Verdacht hast in der Nacht mit den Zähnen zu knirschen. In diesem Artikel findest Du einige Fakten zur Behandlung von Kiefergelenksbeschwerden

Ein Zahnarzt kann anhand der Struktur und dem Abrieb Deiner Zähne schnell und einfach erkennen, ob Du knirschst. Eine Knirscherschiene für die Nacht kann helfen, dies zu verhindern. Damit werden Deine Zähne geschützt und Folgeschäden vorgebeugt.

Dr. med. dent. Barbara Scheiner

Dr. med. dent. Barbara Scheiner, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie (CH) hat ihre Promotion im Jahr 2013 erfolgreich in Zürich absolviert. Sie hat sich damit ihren langjährigen Traum erfüllt. Durch die universitäre Fachzahnarztausbildung ebenfalls in Zürich spezialisierte sie sich als Kieferorthopädin und ist seit  2017 nach erfolgreich bestandener Prüfung als “Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Schweiz” zertifiziert. 

Seit dem Jahr 2018 ist sie Inhaberin der Praxis We Love Smiles Kieferorthopädie Zürich AG. Ihr Wissen wendet sie in ihrer Schweizer Praxis erfolgreich und mit großer Hingabe an. Ihr Fachgebiet sind Zahnstellungskorrekturen bei  Kindern und Erwachsenen. 

Kundenzufriedenheit und Professionalität stehen dabei immer an erster Stelle. Sie geht dabei äußerst behutsam und schonend vor, sodass sich auch die kleinsten Patienten wohl bei ihr fühlen.