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Kreuzbiss bei Kindern – wie schlimm ist es und was kann man tun?

Kreuzbiss bei Kindern – wie schlimm ist es und was kann man tun?

Leidet dein Kind an einem Kreuzbiss? Kein Grund zur Sorge.

Ein Kreuzbiss kann entweder schon angeboren sein oder er entsteht durch einen Unfall.

Hat dein Kind sehr lange an dem Schnuller oder Daumen gesaugt? Das kann ebenfalls die Ursache für die Entstehung eines Kreuzbisses sein.

Ein Kreuzbiss kann für dein Kind nicht nur ästhetische Folgen, sondern auch gesundheitliche Beeinträchtigungen bedeuten. Es ist deshalb wichtig, dass du die Fehlstellung bei einem Kieferorthopäden behandeln lässt.

Im Folgenden kannst du alles Wissenswerte zum Thema Kreuzbiss nachlesen:

Was ist ein Kreuzbiss?

Der Begriff Kreuzbiss bezeichnet eine Zahnfehlstellung. Ober- und Unterkiefer stehen nicht im Einklang.

Der Kreuzbiss ist bei Kindern keine Seltenheit. Viele Kinder leiden an dieser Zahnfehlstellung.

Im Normalfall stehen die äußeren Zähne der oberen Zahnreihe deutlich weiter nach außen als in der unteren Zahnreihe. Falls dein Kind an einem Kreuzbiss leidet, ist diese Reihenfolge umgedreht.

Das beutetet, dass die Höcker Spitzen in der unteren Zahnreihe deutlich weiter nach außen stehen als die oberen. Um es vereinfacht zu sagen: Der Oberkiefer ist bei einem Kreuzbiss meistens deutlich schmaler als der Unterkiefer.

Die Zähne der oberen Zahnreihen stehen deshalb über die Zähne in den unteren Zahnreihen.

Die Behandlung eines Kreuzbisses muss mithilfe einer Zahnspange erfolgen.

Welche Arten des Kreuzbisses können behandelt werden?

Grundsätzlich können alle Arten des Kreuzbisses durch einen Kieferorthopäden behandelt werden. Meistens hilft dabei eine Zahnspange. Nur in sehr schwerwiegenden Fällen muss ein chirurgischer Eingriff erfolgen. Das ist jedoch nur sehr selten der Fall.

Das Wort Kreuzbiss beschreibt übrigens nicht die Ursache der Fehlstellung. Der Begriff steht viel mehr für die Diagnose. Die Ursachen für einen Kreuzbiss können dabei sehr vielfältig sein.

Kieferorthopäden unterscheiden in vier Arten des Kreuzbisses:

Kopfbiss

Bei einem Kopfbiss ist der Biss so verformt, dass die seitlichen Zähne aus Unter- und Oberkiefer direkt aufeinandertreffen. Die Ursache hierfür liegt bei einer Fehlfunktion der Zunge.

Einseitiger Kreuzbiss

Beim einseitigen Kreuzbiss liegt die Zahnfehlstellung nur auf einer Seite vor. Die Zähne liegen nicht korrekt aufeinander. Es gibt eine gesunde Seite und eine Seite, bei der eine Fehlstellung besteht. Diese Art der Fehlstellung ist sehr kritisch zu betrachten, da sie grundsätzlich schwächer ist als zum Beispiel ein beidseitiger Kreuzbiss.

Unbehandelt kann aus einem einseitigen Kreuzbiss jedoch eine noch viel größere Fehlstellung resultieren. Die Fehlstellung muss außerdem ebenfalls dringend behandelt werden, weil sie sich auch auf die Kieferfunktion auswirken könnte.

Beidseitiger Kreuzbiss

Bei einem beidseitigen Kreuzbiss leiden beide Kieferseiten unter einer Fehlstellung. Diese Form ist die stärkste Form des Kreuzbisses.

Die Fehlstellung ist dabei sehr stark ausgeprägt. Eine Zahnfehlstellung dieser Art ist nicht nur schlecht für die Zähne deines Kindes, sondern kann sich auch auf die Entwicklung des Kiefers auswirken. Der Kiefer deines Kindes ist während der Entwicklung noch nicht vollständig ausgeprägt und daher sehr empfindlich.

Sie kann jedoch mit einer Zahnspange leicht behandelt werden.

Frontaler Kreuzbiss

Der frontale Kreuzbiss ist auch unter dem Begriff Vorbiss bekannt. Die vorderen Zähne des Oberkiefers stehen hierbei hinter den vorderen Zähnen des Unterkiefers.

Oder umgekehrt: Die vorderen Zähne des Unterkiefers stehen vor den Zähnen des Oberkiefers.

Diese Art von Fehlstellung muss dringend sehr zeitnah behandelt werden, nachdem du sie bei deinem Kind bemerkt hast. Die Frontzähne sind sehr empfindlich und könnten durch eine lang anhaltende Fehlstellung leiden. Bei den Schneidezähnen handelt es sich um die empfindlichsten Zähne im Mund deines Kindes. Ihre Fronten sind sehr dünn und könnten sich durch die Fehlstellung schneller abnutzen.

Aber keine Sorge – auch diese Art von Fehlstellung kann durch einen Kieferorthopäden ganz leicht behandelt und behoben werden.

Die Ursachen – Woher kommt ein Kreuzbiss?

Ein Kreuzbiss ist eine Fehlstellung der Zähne. Ober- und Unterkiefer schließen dabei nicht korrekt aufeinander. Er kann durch ein unregelmäßiges Wachstum entstehen. Grund dafür ist meistens, dass sich der Kieferbereich deines Kindes unterschiedlich entwickelt.

Oft ist dafür eine Zungenfehlfunktion verantwortlich. Die Zunge reguliert während dem Wachstum die Geschwindigkeit des Ober- und Unterkiefers. Ist die Funktion der Zunge nicht richtig ausgebildet, kann es zu einer Veränderung im Wachstum des Kiefers kommen. Die Folge davon ist eine Fehlstellung.

Hatte dein Kind im frühen Alter einen Unfall, bei dem sein Kiefer betroffen war?

Die Entstehung eines Kreuzbisses kann auf einen Unfall zurückgeführt werden.

Gehört dein Kind zu den Kindern, die lange am Daumen oder dem Schnuller gelutscht haben? Das Nuckeln am Daumen, am Schnuller oder auch an einer Flasche ist auf lange Sicht schlecht für die Entwicklung des Kiefers deines Kindes. Es kann dadurch zu einer Zahnfehlstellung kommen.

Was macht man bei einem Kreuzbiss?

Gehe regelmäßig mit deinem Kind zur zahnärztlichen Kontrolle. Ein Zahnarzt kann eine Fehlstellung des Kiefers bereits im Vorschulalter erkennen. Er kann außerdem feststellen, ob nur das Gebiss oder auch der Kiefer und eventuell der Schädel von der Zahnfehlstellung betroffen sind.

In den meisten Fällen hängt eine Zahnfehlstellung mit einer Fehlbildung des Kiefers zusammen und muss deshalb dringend behandelt werden.

Der Zahnarzt kann dein Kind zu einem Kieferorthopäden überweisen. Dieser führt dann die weiteren Untersuchungen durch und stellt, wenn nötig, eine Diagnose.

Sie stellt Grundlage für die weiteren Maßnahmen und die anschließende Behandlung dar.

Meistens wird ein Kreuzbiss mit einer Spange behandelt. Eine kieferorthopädische Frühbehandlung ist im Falle eines Kreuzbisses dringend notwendig.

Im erwachsenen Alter kann hierfür auch eine sogenannte Aligner Zahnspange zum Einsatz kommen. Bei Kindern wird jedoch meistens eine herkömmliche Spange verwendet.

Vertraue der Empfehlung deiner Kieferorthopäden. Er kann dir die passende Behandlung empfehlen und weiß in dem Fall was gut für dein Kind ist.

Ziel der Behandlung eines Kreuzbisses ist es den Kiefer zu vergrößern. Dadurch wird mehr Platz für die im Mund geschaffen und die Fehlstellung kann behoben werden. Der abschließende Behandlungserfolg besteht bei einer richtigen Verzahnung.

Welche Zahnspange wird bei einem Kreuzbiss eingesetzt?

Bei einer kieferorthopädischen Frühbehandlung entscheidet der Kieferorthopäde, mit welcher Zahnspange für Kinder er die Fehlstellung behebt. Es können allerdings viele verschiedene Varianten der Spange zum Einsatz kommen.

Um zu bestimmen, welche Zahnspange sich für den Kreuzbiss deines Kindes am besten eignet, stellt er zunächst eine ausführliche Diagnose. Dafür untersucht er dein Kind ausgiebig und erstellt eventuell sogar Röntgenbilder von dem Kiefer deines Kindes.

Bei der Auswahl der passenden Zahnspange spielt allerdings nicht nur die Diagnose, sondern auch das Alter deines Kindes eine tragende Rolle. Manche Zahnspangen können erst nach dem Ausfall aller Milchzähne eingesetzt werden.

In manchen Fällen kann eine Spange die Sprachentwicklung deines Kindes behindern. Suche einen Logopäden auf und lasse dein Kind dort untersuchen. Eine begleitende logopädische Behandlung wird in vielen Fällen sogar empfohlen. Sie hilft deinem Kind nicht nur bei der richtigen Aussprache mit der Zahnspange, sondern trainiert auch die Zungenfunktion.

Im Folgenden kannst du mehr zu den verschiedenen Zahnspangen-Modellen nachlesen:

Brackets – feste Zahnspange

Die sogenannten Brackets werden fest im Mund deines Kindes angebracht. Eine Spange kann für die gesamte Anwendungsdauer nicht selbstständig herausgenommen werden, sondern muss von dem Kieferorthopäden entfernt werden.

Die Brackets werden dabei auf die Zähne geklebt. Um diese in die gewünschte Richtung zu bewegen, sind die Brackets mit einem Draht verbunden.

Eine feste Zahnspange ändert dabei nicht nur die Stellung des einzelnen Zahnes, sondern verschiebt außerdem auch die Position der Zahnwurzel.

Aligner – Unsichtbare Zahnspange

Die sogenannte Aligner Zahnspange wird immer beliebter. Der große Vorteil an dieser Zahnspange ist, dass sie unsichtbar ist und kaum wahrgenommen wird.

Damit dein Kind für diese Form der Zahnspange infrage kommt, muss es allerdings schon etwas älter sein.

Die unsichtbare Zahnspange ist die Zahnspangen, die noch dazu ästhetisch ist. Sie behindert den Alltag kaum und ist kaum von anderen Menschen wahrnehmbar.

Durch die unsichtbare Zahnspange wird dein Kind im Alltag nicht durch die Zahnspange beeinflusst oder beeinträchtigt. Sie ist deshalb ideal für ältere Kinder. Obwohl es sich bei der Spange um eine herausnehmbare Zahnspange handelt, kann der Kreuzbiss dennoch damit behandelt werden.

Lose Zahnspange

Diese Form der Zahnspange eignet sich nicht von Anfang an, um einen Kreuzbiss zu behandeln. Sie kann die Position der Zähne grundsätzlich nicht maßgeblich verändern.

Sie wird deshalb meistens am Ende einer Behandlung eingesetzt, um das Gebiss in der neuen Position zu halten. Oft wird sie deshalb ausschließlich nachts getragen.

Was tun bei einem Kreuzbiss bei Kindern?

Ein Kreuzbiss tritt in den meisten Fällen bereits im Vorschulalter auf. Dein Zahnarzt kann die Fehlstellung im Gebiss deines Kindes deshalb schon sehr früh erkennen.

Die Behandlung hängt ganz davon ab, ob der Kreuzbiss bereits auftritt, wenn dein Kind noch über Milchzähne verfügt oder ob das Wechselgebiss davon betroffen ist.

In manchen Fällen kann die Behandlung eines Kreuzbisses bereits abgeschlossen werden, bevor deinem Kind die Milchzähne ausfallen. Die neuen Zähne können dann ohne Fehlstellung nachwachsen.

Fällt deinem Zahnarzt die Fehlstellung bereits im Vorschulalter auf, kann der Kreuzbiss direkt behandelt werden. Dadurch, dass sich dein Kind noch im Wachstum befindet, kann ein Kieferorthopäde direkt in den Wachstumsprozess eingreifen und eine mögliche Fehlstellung vermeiden.

Gesundheitliche Schäden werden so vorgebeugt. Gehe mit deinem Kind deshalb schon früh zu regelmäßigen zahnärztlichen Kontrollen.

Ein Kreuzbiss, der bereits im Alter von vier bis acht Jahren behandelt wird, kann so weit behoben werden, dass dein Kind im späteren Alter nicht mehr davon betroffen ist.

Was tun bei einem Kreuzbiss bei Erwachsenen?

Ein Kreuzbiss bei Erwachsenen muss behandelt werden. Die Folgeschäden der Fehlstellung sind dann allerdings meistens schon deutlich mehr ausgeprägt und die Behandlungszeit verlängert sich dementsprechend.

Eventuell muss dann sogar ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden, um die Gaumennaht zu erweitern.

Wusstest du, dass Schmerzen oder Verspannungen im Kiefergelenk im Erwachsenenalter auf einen Kreuzbiss hinweisen können?

Welche Folgen hat ein Kreuzbiss?

Ein Kreuzbiss, der nicht behandelt oder zu spät behandelt wird, hat sich nur ästhetische Folgen, sondern auch gesundheitliche Auswirkungen. Bei Kindern muss eine solche Fehlstellung umgehende korrigiert werden.

Eine Nichtkorrektur im Kindesalter kann dazu führen, dass sich der Kiefer falsch entwickelt und dadurch das Zusammenspiel der Muskulatur und Sehnen beeinflusst wird. Dein Kind könnte deshalb auch an muskulären Krankheiten aufgrund eines Kreuzbisses erkranken. Die Bewegungsmöglichkeiten des Kopfes könnten stark eingeschränkt werden. Der Kaumuskel kann davon ebenfalls beeinträchtigt werden. Eine Fehlstellung hat aus dem Grund nicht nur Auswirkungen auf den Kopf, sondern auf den gesamten Körper.

Der Verschleiß der Zähne ist bei einer Fehlstellung zudem deutlich intensiver. Betroffene klagen außerdem sehr häufig über Schmerzen im Kiefergelenk.

Wenn diese nicht behoben wird, können die Schmerzen schnell chronischer Natur werden. Es kann dann sogar zu Beeinträchtigungen des Kaufverhaltens kommen.

Ein unbehandelter Kreuzbiss beeinflusst außerdem auch die Atmung. Es kann dazu führen, dass die Atmung durch die Nase deutlich schwerer fällt als normalerweise.

Wusstest du, dass die Sprachentwicklung deines Kindes gestört werden kann, wenn ein Kreuzbiss vorliegt und dieser nicht behandelt wird? Eine häufige Folge davon ist plötzliches Lispeln.

Dadurch, dass der Kiefer eng mit der Hals-Wirbelsäule verbunden ist, leiden Betroffene häufig unter Migräne oder Verspannungen im Schulter- oder Nackenbereich.

Dein Zahnarzt hat einen Kreuzbiss bei deinem Kind festgestellt? Konsultiere umgehende einen Kieferorthopäden, um schwere Folgeschäden zu verhindern. Hier erfährst du mehr zum Thema junge Kinder und Kieferorthopädie.

Achte bei der Auswahl deines Kieferorthopäden darauf für wen du dich entscheidest. Ein Kreuzbiss kommt zwar häufig vor, ist aber dennoch komplex in der Behandlung.

Nur wenn ein Kreuzbiss kompetent behandelt wird, ist der anschließende Erfolg garantiert. Dein Kieferorthopäde begleitet dich außerdem über den gesamten Behandlungszeitraum. Übrigens, falls diesbezüglich Bedenken bestehen: Essen ist mit einer festen Zahnspange fast problemlos möglich.

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Werden die Kosten einer Behandlung von der Krankenkasse übernommen?

Bei der Korrektur eines Kreuzbisses handelt es sich nicht nur um eine ästhetische Korrektur, sondern vor allem um eine Korrektur, die aus gesundheitlichen Gründen unbedingt notwendig ist.

Deine Krankenkasse übernimmt aus diesem Grund in den meisten Fällen alle Kosten, die im Zusammenhang mit der Behandlung entstehen.

Durch die frühzeitige Behandlung entwickelt sich sowohl die Sprache als auch die Atmung in die richtige Richtung. Dein Kind wird somit vor Folgeschäden geschützt.

Dr. med. dent. Barbara Scheiner

Dr. med. dent. Barbara Scheiner, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie (CH) hat ihre Promotion im Jahr 2013 erfolgreich in Zürich absolviert. Sie hat sich damit ihren langjährigen Traum erfüllt. Durch die universitäre Fachzahnarztausbildung ebenfalls in Zürich spezialisierte sie sich als Kieferorthopädin und ist seit  2017 nach erfolgreich bestandener Prüfung als “Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Schweiz” zertifiziert. 

Seit dem Jahr 2018 ist sie Inhaberin der Praxis We Love Smiles Kieferorthopädie Zürich AG. Ihr Wissen wendet sie in ihrer Schweizer Praxis erfolgreich und mit großer Hingabe an. Ihr Fachgebiet sind Zahnstellungskorrekturen bei  Kindern und Erwachsenen. 

Kundenzufriedenheit und Professionalität stehen dabei immer an erster Stelle. Sie geht dabei äußerst behutsam und schonend vor, sodass sich auch die kleinsten Patienten wohl bei ihr fühlen.