koennen sich zaehne verschieben

Können sich Zähne verschieben?

Die einfache Antwort lautet: Ja. Es ist möglich, dass sich Zähne ein Leben lang verschieben können. Oft sind unterschiedliche Faktoren der Auslöser, wie etwa Zähneknirschen, Zahnverlust oder aber ein Unfall. Betroffen sind alle Altersgruppen. Um Folgeschäden zu vermeiden, die nicht nur kosmetischer Natur sind, ist eine Behandlung durch den Kieferorthopäden sinnvoll.

Wandernde Zähne bei Kindern

Zähne entstehen bereits während der Schwangerschaft. Auch wenn man sie im kindlichen Mund noch nicht sieht, so sind doch Milch- und auch die bleibenden Zähne bereits im Kiefer vorhanden. Es dauert einige Zeit, ehe sich die ersten Beißerchen zeigen. Diese werden oft scherzhaft als «Platzhalter» für die bleibenden Zähne bezeichnet. Wenn ein Milchzahn ausgedient hat und ausfällt, ist es Zeit für den nächsten Zahn an die Oberfläche zu kommen.

Jedoch können Unfälle oder Krankheiten dazu führen, dass die Zähne vorzeitig entfernt werden müssen. In diesem Fall haben die verbleibenden Milchzähne im Mund Gelegenheit, sich zu bewegen und den entstandenen Freiraum zu verengen. Leider führt dies manchmal dazu, dass der nachfolgende Zahn in einer schiefen Position wächst.

Im Erwachsenenalter

Bei erwachsenen Menschen sind die Gründe für eine Zahnverschiebung noch viel vielfältiger. Mögliche Ursachen können sein:

  • Nach einem Unfall beispielsweise können sich die Zähne lockern oder eine Kieferverletzung vorliegen. Ein Zahnarzt oder Kieferorthopäde sollte in diesem Fall die Zähne in der richtigen Position fixieren.
  • Zähneknirschen ist keine Marotte, sondern ein medizinischer Zustand. Bruxismus kann dazu führen, dass sich die Position einiger Zähne im Kiefer verändert. Viele Menschen knirschen oder pressen, besonders in Stresssituationen oder in der Nacht.
  • Wie beim Milchgebiss, wandern oder kippen auch bleibende Zähne in vorhandene Lücken. Durch die Wanderung oder Kippung verändert sich der Biss und eine Versorgung mit Zahnersatz kann dadurch erheblich erschwert werden.
  • Unbehandelte Zahnfleischerkrankungen, wie etwa Parodontitis, können zu einer mangelnden Befestigung im Knochen führen, wodurch sich das gesamte Gebiss verändern kann.
  • Im Erwachsenenalter können sich trotz kieferorthopädischer Behandlung die Frontzähne im Unterkiefer verschieben. Der Mesialdrift, bei dem die Seitenzähne zur Mitte hin wandern, ist eine natürliche Ursache. Der Glaube, dass Weisheitszähne die Zahnreihen verschieben, wenn sie sich durchbrechen, ist ein verbreiteter Irrtum.

Nach einer kieferorthopädischen Behandlung

In den ersten Jahren nach einer kieferorthopädischen Maßnahme neigt das Gebiss noch dazu, sich stark zu verändern und in die alte Position zurückzukehren. Es kann erneut zu einer Zahnfehlstellung kommen. Aus diesem Grund raten Kieferorthopäden, eine Behandlung mit einem Retainer zu beenden. Dieser wird meist hinter den Zähnen im Frontbereich aufgeklebt und besteht aus einem dünnen Draht, der mit etwas Kleber fixiert wird.

In einigen Fällen wird zudem eine herausnehmbare Spange zusätzlich eingesetzt, um die Wanderlust der Zähne zu unterbinden und sie stattdessen dauerhaft zu stabilisieren. Auch hier ist das Mitwirken des Patienten notwendig. Wird auf den Retainer bzw. die herausnehmbare Spange verzichtet, kann dies den gesamten Erfolg der Zahnkorrektur zunichtemachen.

Mögliche Konsequenzen

Zahnfehlstellungen können zu Schmerzen und Problemen im Kiefergelenk und des Kaumuskels führen. Schäden in der Körperhaltung sowie Kopf- und Nackenschmerzen sind unter anderem die Folge. Nach dem kieferorthopädischen Eingriff macht sich häufig eine Besserung bemerkbar.

Fazit

Gerade Zähne sind der Traum vieler Menschen. Allerdings ist ein Gebiss selten makellos und in einigen Fällen müssen Zahnfehlstellungen durch eine kieferorthopädische Behandlung korrigiert werden. Besonders in der Wechselgebissphase, wenn die bleibenden Zähne das Milchgebiss ablösen, kann es hier zu Verdrehungen und Verschiebungen aufgrund von Engstand kommen. Eine Korrektur ist hier bereits in jungen Lebensjahren möglich. Noch bevor das Dauergebiss vollständig ausgebildet ist.

Eine frühzeitige Behandlung von Kieferproblemen ist in der Regel unproblematischer als eine spätere Behandlung. Während der Wachstumsphase kann die Kieferentwicklung durch gezielte Behandlungsmaßnahmen beeinflusst werden. Jedoch ist es bei Erwachsenen nicht mehr möglich. Deshalb ist es wichtig, Kiefer- und Gebissfehlstellungen so früh wie möglich zu erkennen und zu behandeln, um spätere Komplikationen und aufwendige Maßnahmen zu vermeiden.

FAQs

Welche Ursachen führen zu einer Zahnwanderung?

Verschiedene Gründe können der Auslöser sein. Zähneknirschen, Unfall, Zahnverlust oder auch Krankheit können dazu führen, dass sich das Gebiss verändert. Zahnspangen können Abhilfe schaffen.

Warum verschiebt sich das Gebiss bei Erwachsenen?

Anders als Knochen ist das Gebiss nicht fest und bei ungünstigen Faktoren kann es ein Leben lang zu einer Zahnbewegung kommen. Parodontose kann ebenso dazu führen wie Lücken oder ein Unfall. Verschieben sich die Zähne, ist der Besuch beim Zahnarzt oder Kieferorthopäden sinnvoll.

Dr. med. dent. Barbara Scheiner

Dr. med. dent. Barbara Scheiner, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie (CH) hat ihre Promotion im Jahr 2013 erfolgreich in Zürich absolviert. Sie hat sich damit ihren langjährigen Traum erfüllt. Durch die universitäre Fachzahnarztausbildung ebenfalls in Zürich spezialisierte sie sich als Kieferorthopädin und ist seit  2017 nach erfolgreich bestandener Prüfung als “Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Schweiz” zertifiziert. 

Seit dem Jahr 2018 ist sie Inhaberin der Praxis We Love Smiles Kieferorthopädie Zürich AG. Ihr Wissen wendet sie in ihrer Schweizer Praxis erfolgreich und mit großer Hingabe an. Ihr Fachgebiet sind Zahnstellungskorrekturen bei  Kindern und Erwachsenen. 

Kundenzufriedenheit und Professionalität stehen dabei immer an erster Stelle. Sie geht dabei äußerst behutsam und schonend vor, sodass sich auch die kleinsten Patienten wohl bei ihr fühlen.