Die Geschichte der Kieferorthopädie in der Schweiz
Die Geschichte der Kieferorthopädie in der Schweiz ist eng mit der Professionalisierung der Zahnärzteschaft verbunden. Durch die Industrialisierung und den vereinfachten Anbau von Zuckerrohr wurde der Konsum des süßen Mittels auch für die normale Bevölkerung attraktiv. Die Folge war ein erhöhter Verbrauch von Zucker im Alltag, wodurch auch das Zahnleiden extrem zunahm. Die Nachfrage nach medizinischer Behandlung am Kauapparat stieg enorm, sodass sich im letzten Drittel des ausgehenden vorletzten Jahrhunderts professionelle Behandlungsmodelle entwickelten. 1886 wurde der «Verein Schweizer Zahnärzte» gegründet, dessen Mitglieder aus Humanmedizinern bestand, welche sich auf Zahnkrankheiten und Zahnheilkunde spezialisiert hatten. Die ästhetische Zahnkorrektur steckte damals noch in den Kinderschuhen.
Die Anfänge der Orthodontie
Friedrich Christian Kneisel war nicht nur der Leibzahnarzt von Carl von Preusen, sondern auch der erste Mediziner, welcher die erste orthodontische Fachliteratur mit dem Titel “Der Schiefstand der Zähne” verfasste. Danach folgten 1880 die ersten systematischen Lehrbücher von Norman Kingsley über Kieferorthopädie. Die Publikationen über Zahnregulierung von Joseph Fox waren, nicht nur in England, bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts in Gebrauch.
Als «Vater der Kieferorthopädie» gilt jedoch der amerikanische Zahnarzt Edward H. Angle (1855 – 1930), dessen systematisches Lehrbuch über Kieferorthopädie 1913 im deutschsprachigen Raum erschien.
Die Spezialisierung für Kieferorthopädie war unter den zahnärztlichen Medizinern zum Teil umstritten. Bis zum Jahr 1946 lehrte der Zahnarzt Professor Rudolf Hotz aus Zürich das Fach «Orthodontie» als Unterabteilung der Chirurgie. Erst danach folgte für ihn die Möglichkeit, eine selbstständige Abteilung zu übernehmen und in Kombination mit Schulzahnpflege und Prophylaxe zu unterrichten. Er zählt als einer der Pioniere auf seinem Gebiet. Gemeinsam mit dem Berner Professor Paul Herren gehört er zu den Gründern der SKS:
Im Jahr 1957 wurde der Verband der Schweizerischen kieferorthopädischen Studiengruppe gegründet. 1976 wurde sie umbenannt in “Schweizerische Gesellschaft für Kieferorthopädie” kurz SKS. Der Berufsverband ist ein Unterverband der “Schweizerischen Zahnärztegesellschaft” (SSO) und vertritt die Interessen aller Zahnärzte und Zahnärztinnen, deren Spezialisierung auf Kieferorthopädie liegt.
Die Fachrichtung “Kieferorthopädie” entwickelt sich
Die Spezialisierung der Zahnärzte mit kieferorthopädischer Leistung erfolgte erst recht spät in den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. In den USA war eine Trennung zwischen Zahnmedizin und Kieferorthopädie schon lange vorher eine Selbstverständlichkeit. In der Schweiz jedoch stand man dieser Entwicklung anfangs eher mit Skepsis gegenüber.
Die Nachfrage nach kieferorthopädischen Leistungen in der Bevölkerung stieg kontinuierlich. Dies und die Überforderung der Universitätsinstitute führten dazu, dass es zu einer Spezialisierung der Orthodontie kam. Der Schwerpunkt sollte jedoch kein Perfektionprozess sein, der ein Idealgebiss anstrebt. Vielmehr galt es, mit einfachen Mitteln optimal zu heilen, sprich, schwere Gebissanomalien zu therapieren.
In der Anfangszeit herrschte vonseiten der SSO die Auflage, dass die Anerkennung als Spezialist gegenüber der Öffentlichkeit nicht publik gemacht werden durfte. Hintergrund war die Befürchtung, dass es zu Statusunterschieden innerhalb der Zahnärzteschaft kommen könnte. Erst mit Aufnahme des Fachgebiets «Kieferorthopädie» in die Invalidenversicherung gab die SSO im Jahr 1979 ihre Zustimmung, dass die Spezialisierung nicht mehr geheim bleiben musste, sondern dass auch die Patienten davon erfahren konnten.
Aufnahme in die Invalidenversicherung
Mit Einführung der Invalidenversicherung 1960 wurden auch bestimmte kieferorthopädische Leistungen in die Vollzugsverordnung mit aufgenommen. Das umschließt sogenannte «Geburtsgebrechen» bis zum 20. Lebensjahr. Bei sehr schweren Kiefer- bzw. Zahnanomalien übernimmt die IV die Kosten für die gesamte notwendige Therapie. Dafür müssen aber spezielle Kriterien erfüllt werden, welche es zuvor röntgenologisch und klinisch zu bestätigen gilt. Auch nach dem 20. Altersjahr ist eine Behandlung möglich, sofern eine fundierte medizinische Begründung vorliegt, warum eine Behebung der Geburtsgebrechen zu einem früheren Zeitpunkt nicht möglich war.
Die Entscheidung über Anspruch der Kostenübernahme durch die IV obliegt dem “Fachzahnarzt für Kieferorthopädie SSO”. Dieser klärt dies automatisch mittels einer ersten detaillierten Untersuchung bei Verdacht auf Vorliegen einer “Geburtsanomalie”.
Bis zur Einführung des Spezialistentitels «Kieferorthopäde SSO» oblag es einer im Jahr 1968 von der «Schweizerischen Gesellschaft für Kieferorthopädie» gegründeten Fachkommission, diese Geburtsgebrechen zu diagnostizieren und einzustufen.
Quellen
https://www.wikiwand.com/de/Kieferorthop%C3%A4die
https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=tra-001:2008:2::202
http://www.archivesportaleurope.net/ead-display/-/ead/pl/aicode/CH-000133-4/type/fa/id/000118888
https://silo.tips/download/die-kieferorthopdie-im-kanton-solothurn
https://www.economiesuisse.ch/de/dossier-politik/die-zahnmedizinische-versorgung-der-schweiz
https://serval.unil.ch/resource/serval:BIB_AD34EF6F363D.P001/REF
IV (Invalidenversicherung) – Fachzahnarzt Kieferorthopädie Luzern (luzerner-kieferorthopaeden.ch)
Dr. med. dent. Barbara Scheiner
Dr. med. dent. Barbara Scheiner, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie (CH) hat ihre Promotion im Jahr 2013 erfolgreich in Zürich absolviert. Sie hat sich damit ihren langjährigen Traum erfüllt. Durch die universitäre Fachzahnarztausbildung ebenfalls in Zürich spezialisierte sie sich als Kieferorthopädin und ist seit 2017 nach erfolgreich bestandener Prüfung als “Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Schweiz” zertifiziert.
Seit dem Jahr 2018 ist sie Inhaberin der Praxis We Love Smiles Kieferorthopädie Zürich AG. Ihr Wissen wendet sie in ihrer Schweizer Praxis erfolgreich und mit großer Hingabe an. Ihr Fachgebiet sind Zahnstellungskorrekturen bei Kindern und Erwachsenen.
Kundenzufriedenheit und Professionalität stehen dabei immer an erster Stelle. Sie geht dabei äußerst behutsam und schonend vor, sodass sich auch die kleinsten Patienten wohl bei ihr fühlen.